Wie wirkt Yoga gegen Stress?

Wie wirkt Yoga gegen Stress?

Yoga ist ein Jahrtausende altes System von Übungen für Körper und Geist, dessen Wurzeln in Indien liegen. Das Wort „Yoga“ leitet sich von dem Sanskrit-Begriff „yuj“ ab, der so viel bedeutet wie „zusammenführen“. Durch die regelmäßige Yogapraxis werden Körper, Geist und Atem harmonisch zusammengeführt - der Körper wird stark und widerstandsfähig, der Geist flexibel und friedvoll. Innere Gelassenheit darf wachsen. Eigentlich müsste es Yogaübungen ja auf Rezept geben, denn sie sind hochwirksam. Die Heilwirkung für Körper und Geist wurde inzwischen in vielen wissenschaftlichen Studien belegt. 

So wurde in amerikanischen Studien u.a. belegt, dass Yoga einen positiven Einfluss auf die Stimmungslage hat. Yoga-Praktizierende wiesen deutlich mehr GABA auf als die Kontrollgruppen, die stattdessen wanderten. GABA (Gamma-Aminobuttersäure) ist ein hemmender Botenstoff, der die Erregbarkeit der Nervenzellen im Gehirn dämpft und Angst- und Panikgefühle lindert. Auch die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin nimmt bei regelmäßiger Yogapraxis ab. 

Yoga wirkt außerdem stimulierend auf den Parasympathikus, jenen Teil des vegetativen Nervensystems, der für Beruhigung, Verlangsamung und Verdauung verantwortlich ist. Sein Gegenspieler ist der Sympathikus, zuständig für Aktivierung und Beschleunigung. Bei Menschen, die unter Stress und Angstzuständen leiden, ist das Gleichgewicht zwischen diesen beiden Teilen weitgehend verloren gegangen. Yoga kann helfen, diese Balance wiederherzustellen. 

Ein gestresster und unruhiger Geist wird oft von einer flachen, schnellen Atmung begleitet. Das kostet uns viel Lebensenergie. Durch gezielte Atemübungen (Pranayama) können wir lernen, unsere Lebenskraft zu steigern und unseren Geist zu "zähmen". 

Bei den Körperübungen (Asanas) geht es in erster Linie darum, den Kontakt zum eigenen Körper zu verfeinern, die Sprache des Körpers besser verstehen zu lernen. Wunderbare   "Nebeneffekte" sind ein kräftiger, flexibler, straffer Körper und eine bessere Haltung. Das kann darüber hinaus auch der erste Schritt zu einem allgemein verfeinerten Bewusstsein bedeuten, denn: Unsere Emotionen sind die körperlich spürbaren Reaktionen auf unsere Gedanken. So schärft ein verfeinertes Körperbewusstsein nach und nach auch das Gespür für unsere Gefühls- und Gedankenwelt. 

 

Foto: Pixabay 

 


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